Es gibt Bücher, die lassen einen so nachdenklich zurück, dass man nicht einmal genau sagen kann, was man denn von dem Buch hält, ob es einem gefallen hat oder nicht. Das Igel-Tagebuch ist für mich eines dieser Bücher. Meine Gedanken reichen von Faszination und Begeisterung bis hin zu Enttäuschung.
Enttäuscht bin ich ein klein wenig, denn auf Basis des Klappentextes hatte ich mir das Buch anders vorgestellt. Es kommen zwar alle Elemente vor, welche erwähnt werden, aber der Text ist viel nüchterner und sachlicher. Dies gilt auch für die Passagen über Sarahs kranken Vater. Dies hat mich zu Beginn ein wenig irritiert, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und fand es eigentlich auch äußerst spannend. Denn trotz der nüchternen Erzählweise schafft es Autorin Sarah Sands eine Fülle von Emotionen zu transportieren. Und obwohl das Buch verhältnismäßig dünn ist, habe ich doch länger zum Lesen gebraucht. Die einzelnen Kapitel haben mir so viel Stoff zu Nachdenken gegeben, dass ich manchmal auf für ein paar Tage das Buch aus der Hand legen musste.
Die Erzählung ist gespickt mit wissenschaftlichen Fakten über Igel. Sarah Sands hat sich einerseits zu dem Thema belesen, aber andererseits auch viele Interviews mit Igel-Experten und Fans geführt. Ich traue mich zu behaupten, dass hier die meisten noch einiges lernen können. Der Igel wird in dieser Erzählung aber nicht nur wissenschaftlich betrachtet, sondern natürlich kommt auch die literarische Figur nicht zu kurz. Komplett neu für mich war, in wie vielen Liedern oder politischen Reden Igel eine Rolle spielen.
Der Titel des Buches bringt seinen Inhalt perfekt auf den Punkt; Igel Tagebuch. Denn einerseits ist diese Erzählung eine wissenschaftliche Abhandlung und andererseits Sarahs Tagebuch, in dem sie ihre Gedanken und Ängste aufschreibt. Eine unglaublich faszinierende Mischung, die sowohl den Kopf als auch das Herz beschäftigt.