Tage im Gegenlicht
Fünf Häuser auf Stelzen – das Sommerquartier einer Handvoll Familien im Médoc. Seit ihrer Kindheit verbringt Judith jeden August hier. Surfen im Atlantik, Baden im See, Abziehtattoos auf der sonnengebräunten Haut. Und damals immer an Judiths Seite: ihre kleine Schwester Lola und Natascha, das Mädchen aus dem Nachbarhaus. Jahre später bewohnt Judith, mittlerweile eine erfolgreiche Bildhauerin, mit ihrem Mann Robert und ihren Zwillingstöchtern allein das Eckhaus. Lediglich Oda, Judiths egozentrische Mutter, kehrt nach dem Tod des Vaters ebenso hierher zurück. Doch auch wenn das Haus wieder mit Menschen gefüllt ist, die schmerzlichen Lücken, die in Judiths Leben klaffen, zeigen sich hier am deutlichsten. Als das leer stehende Nachbarhaus verkauft werden soll, ist Robert direkt interessiert. In Judith jedoch rütteln diese vier Wände und ihre Geschichten tief liegende Erinnerungen wach. Und als Natascha plötzlich in Begleitung ihres Mannes Simon auftaucht, sind all die Gefühle, die Judith seit jenem Sommer vor vierzig Jahren zu verdrängen versuchte, schlagartig wieder da.