Am Rand der Dächer

Lorenz Just

Am Rand der Dächer

Roman

272 Seiten

Erscheinungstag: 21.07.2020
ISBN 978-3-8321-7040-0

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Das Kind und die Stadt

Im großen Berliner Zimmer beginnt die Freundschaft von Andrej und Simon. Dort ritzen sie ihre Initialen ins Holz der Fensterbank und von dort aus begeben sie sich auf den langen Streifzug durch die Straßen ihres Viertels. Während Berlin-Mitte durch den Elan der herbeiströmenden Alteigentümer, Unternehmerinnen, DJs und DJanes, Kunst- und Abenteuerlustigen zu neuem Leben erwacht, gleiten die Kinder auf den Wegen ihrer Jugend an den Rand des Geschehens. Durch verwinkelte Hinterhöfe und den chaotischen Leerstand, in die Sackgasse der Kleinen Ham­burger Straße, wo sie den Anfang und das Ende der Besetzung der Nr. 5 beobachten, bis auf die Dächer, auf denen sie fern der Welt ganze Nachmittage verbringen. Als die alten Häuser hinter neuen Fassaden und die Flachdächer unter den Dachterrassen der neuen Bewohner mehr und mehr zu verschwinden beginnen, geraten sie auf immer bedrohlichere Abwege.

In seinem Romandebüt verwebt Lorenz Just das Aufwachsen seiner Figuren mit der rasanten Veränderung, die aus dem Berlin-Mitte der Wende das Berlin-Mitte der Nullerjahre werden ließ. Fernab gefestigter Geschichtsbilder vom wilden Berlin und den Träumen der Selbstverwirklicher erzählt er von jener fragilen Freiheit, die in den Neunzigern eine ganze Generation geprägt hat.

Stimmen zum Buch

»Unter den inzwischen doch sehr vielen Jugendverschwende-Texten ragt Justs Roman aufgrund seiner stilistischen Versiertheit hervor. Die dichte, bildstarke, nüchterne Sprache bringt uns die Emotionen der Charaktere ohne alle Sentimentalität nahe.«
Oliver Jungen, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

»›Am Rand der Dächer‹ ist ein […] Roman, der […] ohne Verklärung die Gestimmtheit einer Dekade im Zwischenraum zweier Staaten auf ungewöhnliche Weise und sprachlich originell einfängt.«
Christoph Schröder, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Lorenz Just […] beschreibt die Jugend im Berlin der Neunzigerjahre wie im Abenteuermärchen«
Samuel Hamen, ZEIT ONLINE

»[Ein großer] Berlin-Roman, auf den man schon gar nicht mehr gehofft hatte.«
BERLINER MORGENPOST

»Das Buch [bleibt] angenehm tastend, unordentlich, wertfrei. Und immer wieder legt Just wie zufällig Dinge unters Mikroskop, die dadurch überdeutlich hervortreten.«
Susanne Messmer, TAZ

»Lorenz Just schreibt so liebevoll und nahbar, dass man seinen Protagonisten am liebsten durch [Berlin-Mitte] hinterherstromern möchte.«
Jana Felgenhauer, BARBARA

»Just ist es in seinem Debütroman gut gelungen, das jugendliche Verlorenheitsgefühl einzufangen, indem er die Protagonisten in ihrer […] Ohnmacht und ihrem ziellosen Handeln zeigt.«
Holger Moos, GOETHE INSTITUT

»[Ich] habe dieses Buch mit großer Begeisterung gelesen. Lorenz Just hat hier nicht nur einen Coming-of-Age-Roman geschrieben, sondern auch ein Berlin-Buch, ein Mauerfall-Buch, ein Freundschafts-Buch […]“
Anne-Dore Krohn, RBB WEITER LESEN

»›Am Rand der Dächer‹ beweist, dass die Geschichte von den wilden Jahren in Berlin nach dem Mauerfall […] noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Es ist wahnsinnig charmant, wie der Blick des Kinds und Jugendlichen […] die große Anarchie vom irren Kinderzimmer des Freunds bis zum besetzten Haus gegenüber, das Vakuum zwischen Alt und Neu da draußen quasi verstärkt.«
Susanne Messmer, TAZ

»Eine wichtige neue Stimme in der deutschen Literatur«
Andrea Handels, RBB KULTUR

»Nicht nur eine Coming-of-Age-Geschichte, sondern auch ein Gentrifizierungsdokument.«
Eva Biringer, DIE LITERARISCHE WELT

»Wie Walter Benjamin in seiner ›Kindheit um neunzehnhundert‹ verwandelt sich der erwachsengewordene Erzähler in ›Am Rand der Dächer‹ die Bildwelt seiner Kindheit an, um sie mit feinen Stichen mit der realpolitischen Geschichte Berlins zu vernähen.«
Lisa Kreißler, NDR KULTUR

»Lorenz Just blickt mit den Augen seiner Kindheit auf die Neunziger.«
Ulrich Seidler, BERLINER ZEITUNG

»Just findet für sein treibend erzähltes Debüt eine feine, rabaukische Poesie. Seiner starken Bildsprache liegt eine wunderbare Unruhe inne, ein steter Drang nach Unabhängigkeit.«
Sebastian Fischer, DPA

»Mich fasziniert die kindliche Sicht auf das Chaos, die leergezogenen, besetzten oder brennenden Häuser.«
Anne Hahn, LITERATENFUNK

»Großartig, mit dem Autor noch einmal zu einem zeitgeschichtlichen Spaziergang durch Berlin-Mitte aufbrechen zu können!«
Jörg Braunsdorf, KULTUR24-BERLIN.DE

»Zart, unschuldig, sinnlich erzählt Lorenz Just von der ersten Liebe, ansonsten schildert er angenehm unsentimental, aber in prägnanten Bildern die Umwälzung eines ganzen Jahrzehnts.«
Markus Kranz, DRESDNER KULTURMAGAZIN

»Sein Erzählen sprüht, ist dicht dran an den Figuren, lebendig, sprachlich aufwendig«
Senta Wagner, BUCHKULTUR

»Zart, unschuldig, sinnlich erzählt Lorenz Just (*1983) von der ersten Liebe, ansonsten schildert er angenehm unsentimental, aber in prägnanten Bildern die Umwälzungen eines ganzen Jahrzehnts. « Steffen Roye, AM ERKER 81

»Gut beobachtet und sprachlich genau«
Andreas Bekemeier, STADTBLATT

»Lorenz Just lässt in seinem Debütroman mit großem Einfühlungsvermögen und funkelnder Magie eine Kindheit an einem historischen Wendepunkt auferstehen.«
Karsten Herrmann, BERSENBRÜCKER KREISBLATT

»Just betrachtet das Erwachsenwerden seiner Figuren mikroskopisch, ungefiltert und fängt so die Essenz der Generation Y ein, die zwischen Mauerfall und großer Freiheit ihre eigenen Erfahrungen machen muss.«
Christian Straub, EKZ.BIBLIOTHEKSSERVICE

Lorenz Just

Lorenz Just, geboren 1983 in Halle an der Saale, zog 1988 mit seiner Familie nach Berlin und wuchs dort auf. Nach seinem Islamwissenschaftstudium in Halle und verschiedenen Auslandsaufenthalten studierte er von 2011 bis 2015 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2015 erschien sein Jugendbuch ›Mohammed. Das unbekannte Leben des Propheten‹ (Gabriel Verlag), 2017 bei DuMont sein hochgelobter Erzählband ›Der böse Mensch‹. Er lebt in Berlin.