Wilde grüne Stadt

Marius Hulpe

Wilde grüne Stadt

oder Im Labyrinth des entwurzelten Lebens. Roman

400 Seiten

Erscheinungstag: 19.08.2019
ISBN 978-3-8321-8473-5

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Familie, Herkunft, Politik – das endlose Labyrinth

Iran, 1960. Der junge Reza wird vom Schah-Regime als Spion nach Europa verschickt. Studieren soll er, sich ein Leben aufbauen, Wissen sammeln und es in die Heimat transferieren. Über Umwege verschlägt es ihn ins erzreligiöse Westfalen, wo er auf Clara trifft, die in ihrer Heimat fremdelt und gegen die ständige Angst ankämpft, zu enttäuschen. Auch Reza taumelt in der Fremde. In ihrem Wunsch nach Selbstbestimmung finden sie zueinander, doch die Fliehkräfte ihrer Geschichten torpedieren ein dauerhaftes Miteinander. Daran ändert auch die Geburt ihres Sohnes Niklas nichts, der sich schämt für die überbordende Liberalität seiner Eltern. Als Reza 1979 die Islamische Revolution live im Fernsehen verfolgt, begreift er, dass es kein Zurück gibt. Er kollabiert und gerät in Abhängigkeit – von einer Familie, deren Hoffnungen er selbst stets enttäuscht hat.
Fesselnd, sinnlich und einfühlsam dringt Marius Hulpe bis zum Kern dessen vor, was ein Familienleben heute bedeuten kann. Eindrucksvoll erzählt er davon, wie Ideologie und Repression, aber auch ein ungerichteter Freiheitsdrang ein Labyrinth ohne Ausweg bilden können. Ein souveränes, abgründiges, hellsichtiges Debüt. Ein Roman unserer Zeit.

Stimmen zum Buch

»Mit solcher Behutsamkeit ist [Soest] wahrscheinlich noch nie beschrieben worden.«
Burkhard Müller, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»›Wilde Grüne Stadt‹ erforscht mit einem feinsinnigen und differenzierten Weitblick die komplexen Zusammenhänge von Familie und Herkunft mit Fremdheit und die Auswirkungen von Weltpolitik auf den Alltag in Soest - ohne dabei allgemeine Wahrheiten verkünden zu wollen.«
Janila Dierks, SRW2 LESENSWERT

»Ein originelles, sprachlich ausgefeiltes Debüt - und eine Geschichte, die man so noch nicht gelesen hat.«
Lina Brünig, WDR 5 BÜCHER

»Sehr fein und enorm eindrücklich zeichnet Marius Hulpe in seinem Roman das Bild einer zerrissenen Familie«
Barbara Hoppe, WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE

»›Wilde grüne Stadt‹ ist ein grandioser Roman. Schon deshalb, weil er im Vergleich mit anderen westfälischen ›Sittenbildern‹ die Perspektive weitet und das Thema Migration und Diskriminierung adäquat behandelt. Zudem bietet er großen Lesegenuss.«
Walter Gödden, WESTFALENSPIEGEL

»In seinem Roman verbindet Marius Hulpe weltgeschichtliche Auszüge mit westfälischen Provinzpossen. […] Ich finde das alles genau getroffen«
Jamal Tuschik, DER FREITAG

»clever und spannungsreich«
Jochen Overbeck, MUSIKEXPRESS

»Ein sehr gutes Buch«
Ralf Stiftel, WESTFÄLISCHER ANZEIGER

»Verbindung schafft, dass man sich durch den Roman von Marius Hulpe gemeinsam mit den Figuren finden
muss. Die ›Wilde grüne Stadt‹ ist mit Recht als Labyrinth unterschrieben.«
Ken Merten, UNSERE ZEIT

»Der Stilist Marius Hulpe entwickelt in seinem Debütroman eine beachtliche Geschichte über Heimat, Freiheit und Familie.«
OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN

»Das alles hat zeitgemäße Relevanz, bedient aber erfreulich wenige Klischees.«
Christian Endres, TIP BERLIN

»Der Lyriker Hulpe schreibt in klarer Sprache und mit guter Beobachtungsgabe eine fesselnde, stimmig durchkomponierte und lesenswerte Geschichte, die – ganz ohne bemüht zu wirken – große Fragen behandelt.«
Sonja Weiher, DIE RHEINPFALZ

»Er versteht es meisterhaft, die Enge einer erzreligiösen westfälischen Kleinstadt und die Zerrissenheit seiner Personnage einzufangen«
FEUILLETONSCOUT

»Hulpe hat ein Talent dafür, in den banalsten Ereignissen des Alltags die kleineren und größeren Katastrophen des Zusammenlebens aufzustöbern.«
Matthias Friedrich, LITERATURKRITIK.DE

»Für mich ist ›Wilde grüne Stadt‹ einer der besten Gesellschaftsromane des Jahres!«
Christian Döring, AMAZON TOP-100-REZENSENT

Marius Hulpe

Marius Hulpe, geboren 1982 in Soest, lebt nach Auslandsaufenthalten in Polen und Indonesien heute wieder in Berlin. 2008 erschien sein vielbeachteter erster Gedichtband ›Wiederbelebung der Lämmer‹ im Ammann Verlag. Es folgten die Bände ›Einmal werden wir‹ (2013) und ›Süße elektrische Nacht‹ (2014) sowie der Essay ›Der Polen-Komplex‹ (Hanser 2016). Für seine Gedichte, die in sieben Sprachen übersetzt und für Rundfunk und Bühne adaptiert wurden, erhielt er u. a. den Literaturförderpreis des Landes NRW, das LCB-Stipendium des Berliner Senats und das Stipendium der Villa Decius in Krakau. ›Wilde grüne Stadt‹ ist sein erster Roman.