Kat Menschik illustriert nicht nur das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, sondern hat bereits unzählige Bücher bebildert und durch ihre feinen Illustrationen perfekt in Szene gesetzt – u.a. auch Werke unseres Autors Haruki Murakami. Im Januar wurde Kat Menschik zu einem Symposium nach Tokio eingeladen, wo sie u.a. auch eben diesen Haruki Murakami traf. Was es damit auf sich hatte und was sie alles erlebte, hat Kat Menschik exklusiv für uns bzw. Sie aufgeschrieben:
Es ist vollkommen verrückt: ich wurde allen Ernstes zu einer DIENSTREISE nach Tokio eingeladen! Das war so aufregend, dass ich es eigentlich erst glauben konnte, als wir (ich habe meinen Freund mitgenommen und ihm die Reise zu Weihnachten geschenkt) in Tokio landeten.
Sprechen sollte ich auf einem Symposium an einer Universität, welches so ziemlich komplett Haruki Murakamis Literatur gewidmet war. Neben mir (als seine deutsche Illustratorin) waren interessanterweise Leute eingeladen, die auch alle mit Murakamis Werk zu tun haben: ein Kollege von mir, Zeichner aus Italien (Lorenzo Cecotto), ein Übersetzer aus der Türkei (Ali Volkan Erdemir), eine Verlegerin aus England (Emma Hayley). Und so tauschten wir uns mit den japanischen Kollegen der Universität aus, ergründeten, bewerteten, beschrieben und erklärten. Wir hatten einen echt spannenden Tag!
Danach hatten wir knapp eine Woche Zeit, Tokio zu entdecken. Tokio ist bombastisch, grell, groß, erstaunlich leise, sehr sauber, Betonhölle, überwältigend, schräg, schön, manchmal ein bisschen einschüchternd. Super Essen, natürlich, In den nächsten Wochen werden wir in Berlin wohl kein Sushi essen gehen, wir wären nur enttäuscht. Kleine tolle Bars haben wir entdeckt, beruhigend: der Gin Tonic schmeckt in Tokio genauso gut wie zu Hause.
Und die Japaner, denen wir begegneten, waren toll: lustig, freundlich sowieso, aufmerksam, natürlich wahnsinnig höflich.
Dann gab es noch: Tempelbesuche, Fahrrad fahren, Ausstellungen, Keramik shoppen, Jetlag, schmale Betten...
Das herausragendste Erlebnis war aber ganz eindeutig, dass ich die Gelegenheit hatte, Haruki Murakami persönlich zu treffen. Es klappte noch gerade so: er kam aus dem Urlaub, wir hatten unseren letzten Abend in Tokio. Schnell wurde ein kurzes Treffen vereinbart.
Der Rest bleibt privat, aber es war toll, ihn zu treffen. Murakami ist der lässigste, coolste, freundlichste Typ, den man sich vorstellen kann.
Ihre Weltreisende Kat Menschik
(die sich jetzt wieder an ihren Schreibtisch trollt)