Liebe Leserin, lieber Leser,
mein Roman entstand aus einer Erinnerung, die ich schon seit Jahren mit mir herumtrage: Das Bild eines Schuppens auf Rädern, verlassen am Strand in Southport an der Nordwestküste von England, der Stadt, in der ich aufwuchs. Southport ist immer noch der eine Ort, den ich so gut kenne, dass ich seine Straßen im Traum ablaufen kann.
Über die Hälfte meines Lebens habe ich woanders verbracht, aber dieses verblasste Bild des Karrens eines Krabbenfischers hat sich immer wieder in meine Erinnerung gedrängt, wenn ich an zu Hause dachte. Es verkörpert wohl das, was ich empfand, als ich dort lebte: das Gefühl, dass ich in der Suche nach meiner Bestimmung feststeckte, an diesen Strand gehörte, aber zugleich seltsam fehl am Platz war.
›Der Krabbenfischer‹ ist das Ergebnis der Erforschung dieser Erinnerung. Ich begann, die Tradition des Krabbenfischens in der Region zu recherchieren, und entdeckte dabei die Männer und Frauen, die sich einst bei Ebbe an der Küste tummelten. Ich erfuhr von den Karren fahrenden Fischern, die ihre Pferde meilenweit ritten, um das Meer zu erreichen.
Ich habe dieses Erbe in einen Roman verwandelt und mit meiner Fantasie ausgestaltet. Longferry, der Schauplatz meines Buchs, liegt woanders als Southport, ist kleiner, aber er spiegelt die Stadt, in der ich aufwuchs, wider.
›Der Krabbenfischer‹ umfasst zwei Tage im Leben von Thomas Flett, einem jungen Mann, der sein Handwerk von seinem Großvater erlernt hat. Während er geradeso über die Runden kommt, hadert er mit dem Gefühl, dass eine andere Bestimmung auf ihn wartet. Ich hoffe, Du verbringst gerne Zeit mit ihm.
Herzlichst
Benjamin Wood